Was ist eine IP-Kamera ?
Eine IP-Kamera ist eine "normale" Kamera, die über einen eigenen kleinen "Computer" (Server) mit eigenem Betriebssystem verfügt. Dieser Server besitzt einen Netzwerkanschluß (LAN und/oder WLAN) und überträgt die von der Kamera gelieferten Video- / Audiosignale in ein angeschlossenes Netzwerk ähnlich wie ein PC.
Die Videodaten können dann auch von jedem PC in diesem Netzwerk über den InternetExplorer passwortgeschützt angezeigt werden. Wenn wir der IP-Kamera zusätzlich eine öffentliche IP-Adresse zuteilen, kann das Bild der Kamera auch über das Internet passwortgeschützt von jedem Ort der Welt aus betrachtet werden, falls eine Internetverbindung existiert.
Was sich für einen nicht- Fachmann zunächst etwas kompliziert anhört, ist nach erlernen von ein paar Grundkenntnissen keine Hexerei.
Voraussetzung für den Betrieb einer IP-Kamera:
Heim - oder Firmen-Netzwerk: Hier kann die Kamera so integriert werden, daß theoretisch jeder im Netzwerk die Kamera aufrufen kann, der über das Passwort verfügt.. Da jede Netzwerkkamera über mehrere einzurichtende Benutzerkonten verfügt, können verschiedenen Nutzern separate Passwörter vergeben werden. Ebenso ist es möglich den Nutzern verschiedene Rechte zu vergeben.
Beispiel: der ADMINISTRATOR hat uneingeschränkten Zugriff, incl. abändern von tiefgreifenden Einstellungen wie Benutzerrechten und ändern der IP-Adresse. Der USER (= normaler Nutzer) hingegen kann nur die für ihn wichtigen Einstellungen abändern wie z.B. Helligkeit, Kontrast, usw. Der GUEST (= Gast) kann nur das Kamerabild betrachten und keine Einstellungen vornehmen. Diese Rechte sind jedoch je nach Kameramodell unterschiedlich.
Ein existierendes Netzwerk ist jedoch nicht unbedingt ein Muß: Eine IP-Kamera kann auch auf direktem Weg mit einem PC verbunden werden. Hierfür ist aber ein gekreuztes Netzwerkkabel (Crossover) erforderlich. Der direkte Anschluß ist z.B. vorteilhaft, wenn kein Netzwerk existiert und nur ein bestimmter PC zur Anzeige und Aufzeichnung der Kamera genutzt werden soll.
Eine andere Möglichkeit ist, die Kamera direkt mit einem Internetanschluß zu verbinden. Lediglich zur Konfiguration der Kamera ist dann noch ein PC erforderlich.
Falls möglich, sollten Sie jedoch beim Anschluß ans Internet einen Router verwenden.
Internetanschluß: Nur erforderlich, falls die Kamera auch aus der Ferne aufgerufen werden soll. Am besten ist ein DSL-Zugang mit Flatrate. ISDN funktioniert theoretisch auch, jedoch mit wesentlich geringerer Bandbreite und Bildqualität.
DSL-Router: klar von Vorteil, aber kein Muß. Falls bereits ein Netzwerk vorhanden ist, ist auch sehr wahrscheinlich ein Router eingebunden. Der Anschluß an einen Router ist von Vorteil, da dieser z.B. für das Management der verschiedenen IP-Adressen verantwortlich ist und bei einer evtl. gewollten Fernabfrage über Internet die (Port-) Weiterleitung an die Kamera durchführt.
PC oder Notebook: für die Abfrage der Kamera und Darstellung des übertragenen Bildes, sowie evtl. Aufzeichnung auf Festplatte erforderlich, aber vor allem für die erste Konfiguration der Kamera in ein vorhandenes Netzwerk oder das Internet. Soll die Kamera nur von der Ferne über Internet abgefragt werden, dann wird der PC oder das Notebook nach der Konfiguration nicht mehr gebraucht.
Was ist eine IP-Adresse (IP = Internet Protokoll) ?
Eine IP-Adresse besteht aus 4 Zahlenfeldern bis je maximal 255, die durch jeweils einen Punkt voneinander getrennt sind. Sie ist eine eindeutige Adresse für Geräte in einem Netzwerk oder im Internet. Sie ist weitesten Sinne mit einer Telefonnummer zu vergleichen. Die Telefonnummer besteht aus einer Landes-Vorwahl, einer Ortsnetz-Vorwahl und einer eindeutigen Rufnummer. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Nummer jedes Teilnehmers eindeutig ist und nur 1mal auf der Welt vor kommt.
Es wird zwischen den IP-Adressen im eigenen Netzwerk (ähnlich der Rufnummern bei einer Haustelefonanlage) unterschieden und der öffentlichen IP-Adresse, welche Ihnen von Ihrem Internet Service Provider (ISP) wie z.B. 1und1, T-Online, etc. zugewiesen wird (Rufnummer nach draußen).
Die IP-Adresse im eigenen Netzwerk dient nur der Unterscheidung der einzelnen Geräte und Computer untereinander durch den Router. In jedem Heim- oder Firmennetzwerk darf eine Adresse nur 1mal vergeben werden, da es ansonsten zu Konflikten der Geräte untereinander kommt. Es kann jedoch durchaus sein, daß sich diese im eigenen Netzwerk eingerichteten IP-Adressen mit den IP-Adressen eines Bekannten oder Nachbarn decken. Das ist OK, denn diese Netzwerk IP-Adressen werden nur im Netzwerk selbst verwendet und dringen nicht nach außen. Bei einer IP-Adresse in einem eigenen Netzwerk sind die ersten Stellen dieser Zahlenkombination alle gleich. Nur durch die letzten Stellen in dieser IP-Zahlenkombination werden die angeschlossenen Endgeräte unterschieden.
Beispiel: bei dem Router AVM-Fritz!Box Fon WLAN 7170 ist die von Werk eingestellte IP-Adresse: 192.168.178.1
Damit andere Geräte mit dem Router kommunizieren können, müssen diese in den gleichen Adressbereich (= Netzadresse) konfiguriert werden. Lediglich die letzte Stelle muß abweichen (= Geräteadresse), z.B. 192.168.178.15 und darf im gesamten geschlossenen Netzwerk nur 1x vorkommen. Es dürfen alle Zahlen zwischen 1 und 255 genutzt werden. Ausnahme ist die 0 und die 255, da diese für interne Zwecke reserviert sind.
Zusätzlich zur IP-Adresse ist die Subnetzmaske wichtig, die zusammen mit der IP-Adresse die eigentliche Netzwerkadresse ergibt. Diese ist idR bei einfachen Netzwerken 255.255.255.0 und dient der weiteren Unterscheidung von verschiedenen Netzwerken untereinander.
Im Menü der Endgeräte wie unserer IP-Kamera muß nur noch der Eintrag für den Standardgateway und DNS vorgenommen werden. Hier tragen Sie die IP-Adresse des Routers ein. In unserem Beispiel mit FritzBox: 192.168.178.1
Der Eintrag der Subnetzmaske 255.255.255.0 gilt für alle im Netzwerk angeschlossenen Geräte und darf sich bei keinem dieser Geräte unterscheiden, da ansonsten die Zugehörigkeit zu unserem speziellen Netzwerk vom Router nicht mehr erkennbar ist.
Die meisten Router können den Endgeräten diese Adressen auch automatisch zuteilen (DHCP). Hierfür müssen allerdings auch die Endgeräte den DHCP Modus beherrschen.
Wie Sie diese Funktion einschalten ist bei den verschiedenen Routermodellen und den verschiedenen IP-Kameramodellen unterschiedlich und wird im Handbuch des betreffenden Gerätes beschrieben. Es ist jedoch unter Umständen von Vorteil, wenn die IP-Adressen für die Kameras manuell vergeben werden, da der Router den IP-Kameras manchmal eine andere IP zuteilt, wenn z.B. von LAN auf WLAN umgeschaltet wird. Die Kamera ist dann unter der alten IP nicht mehr zu erreichen.
Wer gerne tiefer in die Materie einsteigen möchte - hier ein Link zu einem Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Adresse
Bei den öffentlichen IP-Adressen, also die IP-Adresse die man von seinem Internetanbieter erhält wenn man sich in das Internet einwählt, verhält es sich fast genauso wie im eigenen Netzwerk. Mit dem Unterschied, daß für die Vergabe der Adressen nicht der eigenen Router verantwortlich ist, sondern der ISP (Internet Service Provider = Internetanbieter). Jeder ISP hat einen eigenen Adressbereich in welchem er jedem Teilnehmer eine Adresse zuteilt während dieser ins Internet geht. Jede IP-Adresse darf auf der ganzen Welt nur 1mal vorkommen, da ansonsten bei der Übertragung der Daten zu Konflikten kommen würde. Unter dieser IP-Adresse ist der Teilnehmer dann normalerweise für 24 Stunden erreichbar sofern er die Verbindung während dieser Zeit nicht selbst trennt. Nach dieser Zeit erfolgt bei den meisten Internetprovidern automatisch eine Zwangstrennung und bei Wiedereinwahl die Vergabe einer neuen IP-Adresse. Ausnahme ist, falls man eine feste, statische IP erhalten hat. Das ist aber im Normalfall nur von wenigen Anbietern und auch nur gegen einen saftigen Aufpreis möglich.
Diese Zwangstrennung ist auch der Grund, warum man eine IP-Kamera nicht einfach vom Internet aus aufrufen kann, bzw. max. für 24 Stunden. Danach bekommt unser Router, der die Einwahl ins Internet managt, oder unsere Kamera, die an einem DSL-Modem angeschlossen ist von unserem Internetanbieter wieder eine neu IP zugeteilt. Da wir diese IP von unterwegs aus nicht kennen, können wir die Kamera auch nicht anrufen.
Hierfür benötigen wir ein Hilfsmittel: einen DDNS Service. Der bekannteste dieser Anbieter ist DYNDNS (http://www.dyndns.com/)
Mit einem kostenlosen Account wird es ermöglicht, daß die IP-Kamera dauerhaft unter einer festen Domain (= Internetadresse, z.B. securtech24.dyndns.org) zu erreichen ist. Ein kleines Hilfsprogramm meldet DYNDNS die aktuelle IP-Adresse, die dann von DYNDNS mit einer zuvor gewählten Adresse, bzw. Domain verknüpft wird. Das übermitteln der IP an DYNDNS übernimmt im Normalfall unser Router. Falls es sich um einen älteren Router handelt, der diesen Service noch nicht unterstützt, kann alternativ auch ein beliebiger Rechner im Netzwerk diese Aufgabe übernehmen. Einige IP-Kameras können diese Weiterleitung auch selbstständig durchführen.
Ein Beispiel für die Einrichtung einer DYNDNS-Adresse und das Einrichten des Routers folgt weiter unten.
Was ist ein Port ?
Der Port ist vergleichbar mit einer Durchwahl beim telefonieren. Wenn man z.B. in der Firma Meier GmbH mit der Telefonnummer 03857-1233 0 die Telefonzentrale erreicht, kann uns diese an den Herrn Meier verbinden, der z.B. die Durchwahl 13 besitzt - also die 03857-1233 13. Wenn man die Durchwahl zu Herrn Meier kennt, könnte man Ihn mit dieser Telefonnummer auch direkt anrufen. Bei der IP-Adresse ist dies im Prinzip nichts anderes, nur daß die "Durchwahl" hier als "Port" bezeichnet wird.
Zuvor muß diese Durchwahl - bzw. Port aber erst eingerichtet werden, damit die Telefonanlage überhaupt weiß, an welchen Telefonapparat diese 13 weitergeleitet werden soll. In der Netzwerkwelt erledigt das keine Telefonanlage, sondern ein Router. Im Router können diese Ports (Durchwahlnummern) an eine bestimmte IP-Adresse im Netzwerk weitergeleitet werden.
Ein Beispiel folgt weiter unten...
Anschluß einer IP-Kamera ?
Eine IP-Kamera wird üblicherweise über ein Netzwerkkabel mit RJ-45 Stecker, manche Modelle auch drahtlos per WLAN mit dem Router des Netzwerkes verbunden.
Für den Betrieb einer Full-HD Kamera empfehlen wir unbedingt den Anschluß über Netzwerkkabel, notfalls auch über den Umweg eines Devolo Adapters, welcher die Daten über das Stromnetz übertragen kann.
Die Menge der Bild-Daten ist bei einer Full HD-Kamera einfach zu hoch für den Betrieb per Funk, sodaß das Bild der Kamera stark ruckelig dargestellt werden würde. Zudem wird das eigene WLAN Netz sehr stark belastet, sodaß die Performance anderer Geräte im WLAN wie z.B. Smartphones darunter leidet. Beim Betrieb einer Kamera im WLAN evtl. noch OK, aber beim Einsatz mehrerer HD-Kameras per Funk kann das WLAN unerträglich langsam werden.
Alternative POE: manche Kameras führen die Kennzeichnung POE, was im englischen Power over Ethernet heißt und bedeutet, daß die Stromzufuhr für die Kamera über das Netzwerkkabel erfolgen kann. Das ist eine praktische Angelegenheit, denn über ein einziges Kabel kann die Übertragung der Daten und der Stromzufuhr erfolgen. In der Kamera selbst ist ein sogenannter POE Splitter verbaut, welcher die Strom- und Datenzufuhr wieder trennt und an die richtigen Stellen in der Kamera weiterleitet. Diesen POE-Splitter kann man auch als externe Version kaufen und damit Kameras welche nicht über die Bezeichnung POE verfügen betreiben.
Auf der anderen Seite des Netzwerkkabels, bzw. der Kamera benötigt man einen POE Injector (~ POE Einspeisung), welcher die Stromzufuhr und die Daten zusammen über das Netzwerkkabel schickt. Die Einspeisung über einen POE Injector muß für jede Kamera einzeln, hinter dem Router erfolgen. Für 1-3 Kameras ist diese Einzelversorgung über einzelne POE Injektoren am kostengünstigsten. Falls mehrere POE-fähige Kameras eingesetzt werden sollen, sollte man auch über die Anschaffung eines POE-Switch nachdenken, welcher über den Anschluß eines einzigen Netzteiles mehrere Kameras zentral mit Strom und Daten versorgt - bzw. Daten entgegen nimmt.
Zum tieferen Einstieg lesen Sie das Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet
Router: Die meisten IP-Kameras kommen notdürftig auch ohne Router aus und könnten auch an ein einfaches DSL-Modem angeschlossen werden. Der Anschluß an einen Router ist jedoch sinnvoll, da dieser erst den Anschluß mehrer Geräte im Netzwerk managt, die drahtlose Übertragung per WLAN ermöglicht, ebenso eine Portweiterleitung an die Kamera. Diese Portweiterleitung ist erforderlich, falls die Kamera aus dem fernen Internet über eine DDNS Adresse erreichbar sein soll.
Sofern Sie noch keinen Router besitzen und bisher lediglich einen einzelnen PC an einem DSL-Modem betrieben haben, sollten Sie spätestens bei einer evtl. geplanten Anschaffung einer IP-Kamera über einen Router nachdenken. Brauchbare Routermodelle gibt es mittlerweile bereits ab ca. 30,- Eur, welche zwischen DSL-Modem und Kameras angeschlossen werden. Für etwas mehr Geld bekommt man auch Router incl. DSL-Modem.
http://www.testberichte.de/netzwerk/2857/router-2.html
Warum sind HD Kameras nur über den InternetExplorer darstellbar ?
das Bild einfacher MJPEG IP-Kameras für Home Surveillance (= Heim-Überwachung) kann außer der mitgelieferten Software meistens auch mit allen auf dem Markt befindlichen Internetbrowsern wie Firefox, Google Chrome, Opera, usw. dargestellt werden. Die Option zur Aufzeichnung oder Tonübertragung fehlt allerdings bei diesen Browsern. Diese Features sind auch bei den Home Surveillance IP-Kameras wie Apexis, Suneyes, Hootoo, 7links, Foscam, usw. nur über den InternetExplorer verfügbar.
HD Kameras übertragen das Bild im hochkomprimierten H.264 Verfahren. Diese Bilder kann ein Browser wie Firefox nicht ohne weiteres darstellen. Zudem wären wichtige Features wie z.B. Aufzeichnung des Kamerabildes ebenfalls nicht vorhanden. Die Hersteller programmieren daher die interne Kamerasoftware (Firmware) abgestimmt auf das ActiveX Plugin von Microsoft, welches normalerweise nur über den InternetExplorer von Microsoft oder bei der Installation der mitgelieferten Kamerasoftware aktiviert werden kann. Es gibt für die Browser Firefox und Google Chrome allerdings noch eine sehr gute Möglichkeit, falls man den InternetExplorer nicht benutzen möchte: das Plugin IE Tab (http://www.ietab.net/) Das Plugin gibt es, wie schon erwähnt, für Firefox und Google Chrome Browser. Mit diesem Plugin ist es möglich, das Kamerabild von IP-Kameras welche ActiveX erfordern ohne Probleme darzustellen. Nach der Installation des Plugins erscheint in der Leiste des Browsers ein das bekannte IE-Explorer Symbol. Das Symbol muß zum Öffnen eines IE Tabs angeklickt werden und anschließend nur noch die IP-Adresse der Kamera wie gewohnt in die Adresszeile eingetragen werden.
Die meistens mit den IP-Kameras mitgelieferten Überwachungssoftware-Programme machen im Prinzip nichts anderes. Diese greifen meist ebenfalls auf das installierte ActiveX zu, um alle Features der Kamera zu nutzen.
Smartphone Apps greifen meist auf den 2. oder 3. Datenstrom zu - falls die Kamera dies unterstützt - und können dann ebenfalls das Kamerabild darstellen. Bei einem Smartphone kommt es allerdings auch nicht unbedingt auf die Auflösung der Kamera an, da die im Verhältnis kleineren Displays auch kleinere Auflösungen gut darstellen können.
Warum sind Außenkameras meist ohne Tonübertragung ?
ganz einfach: weil es verboten ist ;-)
Während bei Innenkameras davon ausgegangen wird, daß Ton nur in den eigenen vier Wänden aufgezeichnet wird, sieht die Sache bei den Außenkameras schon anders aus: die Kamera kann zwar so ausgerichtet werden, daß die Kamera das Bild nicht über die eigenen Grenzen heraus aufgenommen wird, aber eine Tonaufzeichnung läßt sich nicht so weit einschränken, daß wirklich nur innerhalb des eigenen Grundstücks Ton übertragen wird.
Zudem ist es selbst auf dem eigenen Grundstück nicht zulässig, Sprache von Besuchern aufzuzeichnen. Da mittlerweile auch die Hersteller aus fernen Ländern davon Kentnis haben, wird seit einigen Jahren auf den Einbau ein Mikrophons in Überwachungskameras für den Außenbereich verzichtet.
Sollte die Kamera tatsächlich für den Innenbereich in den eigenen vier Wänden gedacht sein, besteht zumindest bei den einfacheren Home Surveillance Kameras die Möglichkeit, ein externes Micro anzuschließen. Bei den Kameras welche für den professionelleren Einsatz gedacht sind, wird auf diese Möglichkeit meistens verzichtet.
Workshop: IP-Kamera in einem Netzwerk mit Router einrichten:
a) feststellen von vorh. IP-Adressen.
Jeder Router wird von Werk aus mit einer bereits eingerichteten IP-Adresse für das eigene Heim- oder Firmennetzwerk ausgeliefert. Da der Router das Bindeglied zwischen allen im Netzwerk angeschlossenen Geräten darstellt, orientieren wir uns mit allen anderen Geräten wie PC´s, Netzwerkdrucker, oder IP-Kameras in unserem geplanten oder auch bereits vorhandenem Netzwerk an dieser IP-Adresse des Routers.
Diese ist z.B. bei unserem Router, einer AVM-Fritzbox, 192.168.178.1
Damit eine IP-Kamera in diesem Netzwerk ansprechbar wird, muß sie ebenfalls in diesen Adressbereich konfiguriert werden. Die ersten drei Zahlenfelder bleiben gleich, nur das letzte Zahlenfeld muß von der Routeradresse abweichen (z.B. 192.168.178.10). Diese IP-Adresse darf auch im gesamten Netzwerk nur 1x vorkommen und muß von allen anderen Geräten wie Rechner, Netzwerkdrucker usw. abweichen.
Falls Sie die IP-Adresse des Routers und des angeschlossenen PC´s nicht kennen, können Sie diese IP´s ganz einfach mit den folgenden Befehlen feststellen:
1) klicken Sie zunächst unter Windows auf Start >> ausführen
Geben Sie dann den Befehl: cmd ein und drücken die Enter-Taste. Die Windows Eingabeaufforderung sollte sich jetzt öffnen.
2) geben Sie hier den Befehl ipconfig ein (Enter)
Sie bekommen in diesem Bildschirm die IP-Adresse des angeschlossenen Rechners, Subnetzmaske sowie die Adresse des Routers angezeigt (= Standardgateway)
Notieren Sie die Adresse des Routers. Falls sich weitere Rechner oder Netzwerkgeräte im Netzwerk befinden, können Sie diese jetzt ganz einfach über das Menü des Routers ermitteln.
Starten Sie einen Browser Ihrer Wahl (z.B. Firefox) und tragen in der Befehlszeile die ermittelte IP-Adresse des Routers ein (Enter).
Im Systemmenü des Routers unter Netzwerk > Geräte und Benutzer (hier als Beispiel AVM FritzBox) können Sie die vergebenen IP-Adressen finden. Merken oder notieren Sie diese Adressen, falls Sie Ihrer Kamera die IP-Adresse manuell zuteilen möchten (empfohlen).
b) IP-Kamera anschließen und konfigurieren.
Schließen Sie Ihre Kamera gemäß Bedienungsanleitung an das Stromnetz an und verbinden sie über ein normales CAT.5 Netzwerkkabel mit Ihrem Router.
Hinweis: Egal, ob Sie die Kamera später drahtlos per WLAN betreiben möchten, für die Konfiguration muß diese zunächst per Kabel angeschlossen werden, da die Kamera die Einstellungen und Passwörter für Ihr WLAN noch nicht kennt.
Die meisten IP-Kameras werden heute mit einem Konfigurationstool ausgeliefert, welches die Einbindung in ein vorhandenes Netzwerk sehr einfach macht. Installieren bzw. starten Sie dieses Tool und konfigurieren die IP-Kamera in Ihr Netzwerk gemäß der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera. Achten Sie darauf, daß Sie eine IP-Adresse eintragen, welche noch nicht vergeben ist. Tragen Sie bei den Einstellungen unter Gateway und DNS Server die Adresse des Routers ein, unter Subnetzmaske (= Subnet Mask) die mit dem Befehl ipconfig ermittelten Werte (normalerweise 255.255.255.0)
Die Kamera sollte jetzt unter der vergebenen IP ansprechbar sein. Tragen Sie dann die von Ihnen gewählte IP-Adresse in der Befehlszeile des Internetexplorer ein und bestätigen mit Enter (z.B. http://192.168.178.10 )
Sollten Sie jetzt eine Fehlermeldung erhalten, liegt das wahrscheinlich daran, daß Sie eine IP-Kamera besitzen welche ActiveX benötigt, aber das ActiveX Plugin Ihres Internetexplorer noch nicht konfiguriert wurde.
Das ActiveX Plugin ist eine Entwicklung von Microsoft und auch nur in dem Microsoft eigenen Browser InternetExplorer lauffähig. Einige Kameramodelle laufen auch mit Firefox, Google Chrome, usw. auch unter JAVA. Für eine Anzeige der Kamera reicht das auch vollkommen aus. Jedoch werden ohne ActiveX nicht alle Funktionen realisiert. So wird z.B. ohne ActiveX kein Ton übertragen und die Möglichkeit zur Aufzeichnung des Datenstroms auf Festplatte fehlt ohne weitere Zusatztools ebenfalls.
Falls Sie die kompletten Funktionen Ihrer IP-Kamera ohne Zusatzsoftware nutzen möchten, sollten Sie ActiveX aktivieren, jedoch aus Sicherheitsgründen nur für die IP-Adresse der Kamera in Ihrem Netzwerk (Intranet) und für die Fernabfrage über Internet unter vertrauenswürdige Sites
Starten Sie den InternetExplorer. Klicken Sie auf Extras >> Internetoptionen >> Sicherheit. Wählen Sie hier zuerst Intranet aus:
Klicken Sie auf Stufe anpassen...
Aktivieren Sie sämtliche Felder, die ActiveX betreffen.
Klicken Sie anschließend auf OK. Im vorherigen Bild klicken Sie dann auf Sites >> Erweitert
Tragen sie unter Diese Website zur Zone hinzufügen die IP-Adresse Ihrer Kamera ein und klicken anschließend auf Hinzufügen dann auf Schließen
Wiederholen Sie den kompletten Vorgang für Vertrauenswürdige Sites (aus dem ersten Bild), tragen aber zusätzlich zu der IP-Adresse der Kamera Ihre DYNDNS Adresse ein (Einrichtung wird im Anschluß beschrieben).
Die Kamera sollte jetzt unter dem Internetexplorer erreichbar sein. Für die meisten Kameramodelle ist der Internetexplorer ein "Muß", sofern keine zusätzliche Software mitgeliefert wird.
Hinweis: falls Sie für die Weiterleitung der IP-Adresse über DYNDNS einen anderen Port als 80 im Router eingestellt haben, dann müssen Sie diesen Port zusätzlich mit angeben:
Für Port 81 als Beispiel: http://192.168.178.10:81
Testen Sie jetzt erneut den Aufruf der Kamera über den Internetexplorer. Das Anfangsmenü der IP-Kamera sieht bei jedem Modell etwas anders aus. Jedoch sollte sich jetzt normalerweise zuerst ein Fenster öffnen, in welchem Sie nach Benutzernamen und Passwort gefragt werden. Diese sind ebenfalls von Modell zu Modell unterschiedlich. Entnehmen Sie diese Angaben dem Handbuch Ihrer Kamera und füllen die Felder entsprechend aus. Wenn alles richtig eingetragen ist sollte jetzt das Bild der Kamera angezeigt werden.
c) Fernabfrage der IP-Kamera über Internet
wie schon zuvor beschrieben gibt es bei der Fernabfrage einer IP-Kamera das Problem, daß die bekannten Internetanbieter wie T-Online, 1und1, usw. nach jeweils 24 Stunden Internet eine Zwangstrennung vornehmen. Ein entsprechend konfigurierter Router stellt die Verbindung zwar anschließend sofort wieder automatisch her, jedoch wird Ihnen bei jeder Einwahl eine neue öffentliche IP-Adresse zugeteilt.
Den Zeitpunkt der Trennung können Sie aber in verschiedenen Routermodellen auch selbst festlegen, sodaß die Trennung von Ihnen und nicht von Ihrem Internetanbieter herbeigeführt wird. Mit einem online Tool wie z.B. http://www.wieistmeineip.de/
könnten Sie Ihre momentane, öffentliche IP-Adresse ganz schnell selbst herausfinden und diese für den Zugriff auf die Kamera nutzen. Hierfür müssten Sie lediglich im Router eine Portweiterleitung an Ihre Kamera einrichten (wird später noch beschrieben) und schon könnten Sie von der Ferne aus über den Internetexplorer die Kamera aufrufen (Beispiel für Port 82: http://84.168.24.32:82) Unter dieser Adresse ist die Kamera dann bis zur nächsten Trennung zu erreichen.
Diese Möglichkeit reicht theoretisch aus, wenn Sie z.B. von der Arbeit aus Ihre Kamera erreichen möchten. Hierfür müssten Sie allerdings jeden Tag die vom Internetanbieter neu vergebene öffentliche IP-Adresse notieren.
Wesentlich einfacher geht´s wenn man einen kostenlosen DDNS-Service nutzt, der die aktuelle öffentliche IP mit einer zum Teil selbst festgelegten Domain (Internetadresse) verknüpft.
Einrichten eines kostenlosen DYNDNS Zugangs:
wir haben uns für den deutschen Anbieter SELFHOST entschieden (www.selfhost.de), da der Zugang kostenlos, deutsch und einfach einzurichten ist.
klicken Sie auf der Homepage zuerst auf Produkte...
... und dann auf selfHOST-free
und dort dann unter SUBDOMAIN free auf JETZT BESTELLEN
hier haben Sie die Möglichkeit den vorderen Teil des neuen Domainnamens selbst auszuwählen – wie hier z.B. MeinRecorder
Der hintere Teil .selfhost.bz wird vom Anbieter vorgegeben. Klicken Sie auf weiter...
Falls der Name schon belegt ist, dann bekommen Sie eine Fehlermeldung angezeigt. Wiederholen Sie dann die Eingabe und wählen Sie entweder einen anderen Namen aus, oder tragen eine Zahl hinter dem Namen ein, wie z.B. MeinRecorder183
... füllen Sie anschließend das Formular aus.
Wählen Sie bei Zahlungsart Rechnung (Vorauskasse) oder Paypal aus. Der Dienst ist aber kostenlos und Sie müssen später auch nichts bezahlen.
... nach einem Klick auf "weiter..." kommen Sie zur Bestellbestätigung.
Nach einem Klick auf "Bestellung beenden" wird Ihnen eine Bestätigung an die eingetragene Email-Adresse geschickt mit Kundennummer, Benutzername und Passwort.
Mit diesen Daten können Sie sich jetzt bei Selfhost.de einloggen
Die benötigten Daten, die Sie in Ihrem Router für den DynUpdater benötigen finden Sie nach dem einloggen unter Account > dyn Accounte
Es kann eine Weile dauern, bis der DYN Account angelegt wurde. Falls Sie an dieser Stelle noch nichts vorfinden, warten Sie eine halbe Stunde und loggen sich dann wieder in Ihr Konto ein.
Klicken Sie dann unter LOGIN auf Details.
... hier finden Sie jetzt die Daten für Ihren Router. Mit diesen Daten sendet der Router nach jeder neuen Einwahl eine Nachricht an Ihren Account und aktualisiert die öffentliche IP-Adresse in Ihrem Account. Über die Eingabe des Hostnamens wie hier im Beispiel http://meinrecorder.selfhost.bz , gefolgt von einem Doppelpunkt und der Portadresse, welche Sie unter WEB PORT eingetragen haben können Sie die Weboberfläche Ihres Recorders vom Internet aus aufrufen und haben Zugriff auf die angeschlossenen Kameras.
... hier als Beispiel die Eintragung in einer Fitzbox.
Sie finden das Menü für die Weiterleitung unter Internet > Freigaben, im Reiter Dynamic DNS.
Setzen Sie zuerst einen Haken bei Dynamic DNS benutzen.
Wählen Sie dann als Dynamic DNS-Anbieter selfhost.de aus. Die Fritzbox hat diesen Anbieter bereits integriert. Falls Sie einen Router besitzen, bei dem selfhost.de noch nicht integriert ist, haben Sie mit Sicherheit die Möglichkeit den DYN Anbieter selbst anzulegen. Bei der Fritzbox findet sich dieser Punkt unter "Neuen Domainnamen anmelden"
Klicken Sie zum Schluß auf Übernehmen.
Der Router wird jetzt nach jeder Neueinwahl ins Internet die öffentlich zugewiesene IP-Adresse mit dem Selfhost Account abgleichen.
Was jetzt noch fehlt ist das Einrichten einer Portweiterleitung !
Einrichten einer Portweiterleitung:
Da die meisten Router auch gleichzeitig eine Firewall gegen unberechtigten Zugriff von Außen beinhalten, wird zunächst auch jede Anfrage von Außen an die Kamera geblockt.
Um den Zugang zur Kamera freizuschalten, müssen wir dem Router mitteilen, durch welchen Port und an welche IP-Adresse im eigenen Netzwerk ein Zugang von Außen erlaubt ist (Portweiterleitung / Port Forwarding).
Hierfür rufen wir zuerst das Menü unseres Routers auf. In unserem Fall handelt es sich um eine Fritzbox von AVM welche einfach mit fritz.box aus der Kommandozeile des Browsers aufgerufen wird oder mit der IP-Adresse: 192.168.178.1
Da jeder Router unterschiedlich ist und evtl. eine andere IP-Adresse und ein Passwort besitzt, entnehmen Sie diese Angabe entsprechend dem Handbuch Ihres Routers.
Hier das Beispiel für unsere FritzBox von AVM:
Die Einstellungen für die Portweiterleitung befinden sich unter Einstellungen >> Erweiterte Einstellungen >> Freigaben >> Portfreigaben
Setzen Sie hier einen Haken unter Portfreigabe aktiv für, und wählen hier Andere Anwendungen. Unter Bezeichnung wählen sie HTTP-Server.
Protokoll: wählen Sie hier zuerst TCP. Wiederholen Sie später den ganzen Vorgang und wählen dann UDP
von Port: tragen Sie hier die Portnummer ein, welche Sie auch im Systemmenü Ihrer Kamera eingetragen haben.
bis Port: lassen Sie dieses Feld leer.
an Computer: wählen Sie manuelle Eingabe der IP-Adresse.
an IP-Adresse: tragen Sie hier die IP-Adresse der Kamera ein, unter welcher sie im eigenen Netzwerk zu erreichen ist.
an Port: hier wird die Port-Nummer eingetragen, welche Sie auch im Systemmenü Ihrer Kamera eingetragen haben.
Bestätigen Sie anschließend die Angaben mit OK.
Wiederholen Sie dann den gesamten Vorgang und wählen dieses mal als Protokoll UDP aus.
Die Kamera sollte jetzt über die bei SELFHOST angelegte Dyn- Adresse gefolgt von einem Doppelpunkt und der Portnummer erreichbar sein.
Beispiel: wenn Sie als Port für Ihre Kamera 81 eingetragen haben, dann muß auch die Portweiterleitung auf den Port 81 an die IP-Adresse der Kamera im Netzwerk erfolgen. Da der angegebene Port vom Router automatisch auf diese IP-Adresse im Netzwerk umgeleitet wird, können Sie die Kamera aus dem Internet jetzt mit der angelegten Selfhost-Adresse erreichen. Beispielsweise: meineIP-Kamera.selfhost.me:81